Abschluss 2023
Foto: Franz Danninger, Redaktion Passauer Neue Presse
Sonne scheint über dem Erzieher-Nachwuchs 44 glückliche Absolventen verlassen die Fachakademie für Sozialpädagogik
Besonderes Kennzeichen: Sonnenblume. Kann es ein optimistischeres Zeichen geben als die
goldgelben Blüten, mit denen 44 frischgebackene Erzieher am Donnerstag ins Berufsleben gestartet sind? Sie halten ihre Zukunft regelrecht in der Hand und mit der Ausbildung stehen
ihre Chancen am Arbeitsmarkt enorm gut, das wurde bei der Abschlussfeier der Fachakademie für Sozialpädagogik (FakS) deutlich.
Und so hatten sie Feier und Gottesdienst in der Kirche St. Nikola unter das Motto „Zum Blühen kommen“ gestellt. Klassensprecherin, Schülerinnen und Diakon Thomas Zauner hatten die
Messe gestaltet in der Kirche, die direkt an ihrem Schulort im Nikolakloster liegt, denn die Akademie wird getragen vom Provinzialat der Deutschordensschwestern.
Die kirchliche Prägung zog sich auch durch die Entlass-Rede der stellvertretenden Schulleiterin Gertraud Fuchsberger-Zirbs, die sich diese Ehre alternierend teilt mit Schulleiterin Sr. Maria
-Franziska Meier. „Alles hat seine Zeit...“ zitierte Fuchsberger-Zirbs das Buch Kohelet im Alten Testament. Und die 29 Berufspraktikanten und 14 Studenten aus der OptiPrax-Ausbildung
hätten nun eine Zäsur hinter sich gebracht, hätten „gelernt, gebangt und vielleicht auch ein wenig geschwitzt“. Doch nun ist es geschafft, jetzt besitzen alle das Erzieher-Diplom. Sie
erinnerte alle an zwei Dinge: „Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt“ (Schiller). Und ihre hohe Verantwortung, die sie für ihre Schützlinge künftig tragen: „Die Erziehung ist die
mächtigste Waffe, die man benutzen kann, um die Welt zu ändern“ (Nelson Mandela).
Autor: Franz Danninger, Redaktion Passauer Neue Press
Abschluss 2022
Foto: Lukas Götz, Redaktion Passauer Neue Presse
Abschlussrede der Schulleiterin Sr. Maria-Franziska Meier
Liebe Eltern, Freunde und Angehörige unserer Absolventinnen und Absolventen,
meine lieben Kollegen und Kolleginnen,
und vor allem liebe Absolventinnen, lieber Absolvent,
sind Sie ein Coronajahrgang?
Fast alle Schulleiterkollegen der Passauer Gymnasien und der Berufsschulen kreierten bzw.
verwendeten in ihren Ansprachen diesen Begriff.
Ist es nun gut oder schlecht zu einem Coronajahrgang zu gehören?
Weniger Präsenzunterricht erleben, neue Formen des Distanzunterrichts erlernen und
umsetzen müssen, weniger begleitete Praxiserfahrungen erhalten, beim Erlernen beruflicher Kompetenzen, Fähigkeiten und Fertigkeiten auf sich allein gestellt sein… .
So gesehen ist es also eher schlecht Mitglied eines Coronajahrgangs zu sein!?
Doch Sie, liebe Absolventinnen und lieber Absolvent haben uns eines Besseren gelehrt: Unser
Coronajahrgang 2022 hier an der Fachakademie für Sozialpädagogik, bestehet aus jungen Menschen, die trotz Lockdown und weiterer Einschränkungen, Solidarität, Nächstenliebe und
Gemeinschaftssinn zeigten, die nicht nur auf ihr eigenes Wohl und gute Prüfungsleistungen schauten, sondern sich gegenseitig unterstützten und zeigten: Wir sind junge Menschen, die
auch in schwere Lebenssituationen zusammenhalten, Freude und Hoffnung verspüren und Zukunft gestalten wollen.
Doch Sie haben nicht nur an sich und die Klassengemeinschaft gedacht. Sie haben es den
Lehrkräften und vor allem mir im Lockdown und der Zeit der Schulschließung sehr leicht gemacht, Ihre Aufgaben zielstrebig und pünktlich erledigt, eigene Ideen eingebracht, täglich
Hilfe beim Übermitteln der Informationen und der Unterrichtsinhalte usw. angeboten. Dafür gebührt den Klassensprecherinnen, Lisa und Selina, und Ihnen allen auch heute ein besonderer Respekt und Dank.
Und dann kam das Osterfest 2020 und an der Eingangstür zur Fachakademie lag ein USB-Stick
mit einem Videofilm der damaligen Klasse F1.
Wenn es technisch möglich gewesen wäre, diesen Videofilm heute hier zu präsentieren, hätte
ich keine Rede gehalten. Denn die Videobotschaft ist beeindruckender als es jedes Wort von mir sein kann.
Keine Predigt und kein Onlinegottesdienst konnte tiefer und beeindruckender die
Auferstehungsbotschaft und das Osterhalleluja zu den Lehrkräften, den Schwestern des Konventes hier in Passau, zu mir tragen. Sie haben mit Ihren Beiträgen aus dem Schule
-Daheim-Leben, mit Ihren Gedanken, Ihren Liedern, Ihren Zitaten, dem Dank und den Hoffnungszeichen… viele von uns zu Tränen gerührt und ich bin heute noch ergriffen, wenn ich an diese Botschaft denke.
Ganz herzlichen Dank, dass Sie in dieser Zeit auch für uns, für mich da waren, dass Sie jetzt
da sind und dass Sie so sind wie Sie sind.
Die Lehrkräfte und die Schwesterngemeinschaft als Träger der Fachakademie freuen sich über
diesen besonderen 60. Jahrgang seit Bestehen der Schule, und verbinden mit Ihnen, liebe Absolventinnen und lieber Absolvent, eine so große Quelle der Zuversicht und der großen Hoffnungen:
So vertrauen wir darauf, dass der Religionsunterricht, die gemeinsamen Gottesdienste, die
Feste und Feiern, aber auch der ganz normale Alltag an einer katholischen Schule, Sie in einer Weise geprägt haben, die Sie dazu befähigt, in Ihrem weiteren Leben und im anschließenden
Tätigkeitsfeld als Zeugen unseres Glaubens aufzutreten.
Mit dem Abschlusszeugnis, das Sie mit Datum 31.08. erhalten werden, wird Ihnen eine hohe
berufliche Kompetenz und die Fähigkeit zur Leitung von Gruppen in sozialpädagogischen Einrichtungen bescheinigt. Die Ergebnisse der Abschlussprüfungen können sich sehen lassen
und stechen vor allem im praktischen Bereich mit vielen guten und sehr guten Leistungen heraus.
Dazu einen besonders herzlichen Glückwunsch!
War Ihr Leben in den letzten Jahren stark durch Unterricht, Stundenplan, Ausarbeitungen und
Praxisberichte geprägt, so treten Sie jetzt in einen Lebensabschnitt ein, der Ihnen viel mehr Freiheiten und Möglichkeiten zur eigenständigen Lebensgestaltung eröffnet, jedoch auch ein
hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein von Ihnen erfordert.
Gleichzeitig weiß ich, dass die vielen Möglichkeiten, die Ihnen nun im privaten und beruflichen
Bereich offenstehen, auch Anlass für ganz neue, bislang unbekannte Sorgen sein können:
Werde ich den Anforderungen im Berufsleben gerecht werden?
Habe ich die richtigen Entscheidungen für meinen weiteren Lebensweg getroffen?
Werden sich meine Hoffnungen erfüllen?
Ich kann Ihnen heute keine Antwort auf diese oder weitere Fragen geben, die Antworten
müssen Sie selbst, jeder und jede für sich, finden. Sie können jedoch sicher sein: Alle, mit denen Sie im Gebetsnetz von St. Nikola verbunden sind, teilen nicht nur die Freude über das
Erreichte mit Ihnen, sondern auch Ihre Sorgen und begleiten Sie im Gebet in einen neuen Lebensabschnitt.
Packen Sie also die Liebe zu den Kindern und Jugendlichen, die Aktion, die Kontemplation und
Ihre große Lebensfreude ins Reisegepäck ein.
Machen Sie einen Neuanfang und nehmen Sie dazu unsere Glück- und Segenswünsche entgegen.
Gottes reichen Segen und hoffentlich auf ein baldiges Wiedersehen beim ersten Klassentreffen.
Passau, den 25.07.2022
Sr. Maria-Franziska Meier
Schulleiterin
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